Saturday, October 24, 2009

Gemeinsam.

"Jeder übermütige Sieger arbeitet an seinem Untergang."
Jean de La Fontaine (1621-95)

Wir waren da. Wir haben daran geschnuppert. Die Trophäe war in Reichweite. Nur greifen konnten wir sie (noch) nicht. Die Wunde dieser Niederlage ist tief und sie schmerzt noch immer. Und zwar jeden von uns.

ABER - wir alle stehen noch immer da oben. Manche seit Wochen, andere seit Jahren, Jahrzehnten. Ihr ganzes Leben lang. Doch im Herzen sind wir alle gleich, tragen alle dieselben Farben.

Blauwiisrot sind die Farben der Nation.

Es gab sehr schwere Zeiten für uns. Das 10:1 gegen Bern. Das chancenlose Playoff-Out gegen den Z. Die Playout-Saisons. Zwei Saisons hintereinander schrien wir uns die Lunge aus dem Leib, manchmal vor Freude, manchmal vor Unverständnis über das Gezeigte auf dem Eisfeld. Aber wir standen da. Zuhause und Auswärts. Jedes verdammte Spiel!

Chloote bis zum Tod!

Natürlich gab es auch legendäre Momente in den letzten Jahren. Erinnert euch an das Penaltyschiessen gegen Zug in den Viertelfinals, als Fige den entscheidenden Penalty irgendwie ins Tor brachte und McKim uns ins Delirium schoss. Oder als wir Bern überraschend als Achter aus den Playoffs ballerten und an den Siegesschrei nach dem letzten Spiel im Schluefweg in dieser Serie. Oder die vielen geilen Siege gegen Davos, meist extrem dramatische und hochemotionale Spiele. Die gewonnenen und verlorenen Derbys. Und dann letzte Saison die gesamten Playoffs und das wohl geilste und wichtigste Tor der letzten Jahre, das 0:1 von Liniger gegen Davos in der Verlängerung des 6. Spiels.

"Und auf der rechten Seite kommt Jenni durch, Marcel Jenni...spielt den Puck zur Mitte. LINIGER! TOOOOOOR!!!!"

Allez, Chlootä, Allez!

Wir haben alle eine wichtige Sache gemeinsam. Wir alle sind Kloten-Fans.

Wir ziehen am selben Strang und sitzen im selben Boot. Wir alle teilen dieselbe Leidenschaft. Manche mit mehr Engagement, manche mit etwas weniger. Aber schlussendlich zählt für uns alle nur unser Verein. Unsere Farben. Blau, Weiss und Rot.

Es kommt vor, dass man nach einer derart erfolgreichen Saison zu übermütig wird und anfängt, sich selbst zu zerfleischen. Sei das aus einer falschen Erwartungshaltung oder aus übersteigerter Selbsteinschätzung gepaart mit zuviel gutem Willen. Man beginnt, gewohnte Strukturen umzubauen und versucht überall alles "Besser" zu machen und es dem neuen Erfolg anzupassen. Es gab Vereine, die sind daran zu Grunde gegangen.

Solche Situationen sind aber immer auch eine Chance. Man kann die reinigende Wirkung von solchen Streitereien dazu nutzen alte, überholte Strukturen aufbrechen und die richtigen Dinge besser machen.


En Funke hät es Füür geh...

Wir, die Süd in Kloten, müssen uns endlich unserer Stärken besinnen. Wir müssen endlich begreifen, wie stark und geil wir eigentlich sind, wenn alle ihren Teil dazu beitragen. Ganz klar, nicht jeder will immer mitsingen, nicht jeder steht in der Kurve um wirklich auch ein Spiel lang Vollgas mitzumachen. Das ist schlussendlich jedem selber überlassen. Ich bitte aber die Leute, die jetzt denken "Ich hab keine Lust auf diesen Sing-Scheiss", sich einfach mal vor Augen zu führen, wie geil es ist wenn die Stimmung plötzlich über die ganze Kurve geht und alle zusammen gemeinsam ins Lied einstimmen, mitklatschen, mitgröhlen. Ich weiss ja nicht, wie es euch geht, aber ich krieg jedesmal Gänsehaut, wenn ein Lied plötzlich auf die Sitzplätze überschwappt und diese begeistert mitklatschen. Wenn das Stadion bebt. Das ist das Grösste.

Wenn Kloten 3:2 hinten liegt, 2 Minuten vor Schluss, und dann noch der Ausgleich fällt. Der Jubel und diese unglaublichen Emotionen in einem solchen Moment. Unbeschreiblich.

Sowas kommt aber nicht von ungefähr und braucht eine Menge Arbeit und Vorbereitung. Das braucht Wille von jedem einzelnen, sich auch mal zu überwinden und einfach mal mitzumachen und mitzuschreien. Es geht nur zusammen. Es geht nur gemeinsam. Wir, und nur wir haben es in der Hand, den Schluefweg in einen brodelnden Hexenkessel zu verwandeln.

A de Schluefwegküschte...

Was die Kurve jetzt braucht ist eine schnelle Beilegung des Fan-Konflikts untereinander. Es kann nicht sein, dass wir uns gegenseitig anschwärzen, uns kaputt machen und immer nur mit dem Finger auf die anderen zeigen. Jeder da oben soll sich bewusst werden, wofür er eigentlich hier ist und sich dementsprechend verhalten. Es braucht jetzt ALLE. Jeden Einzelnen. Egal ob Fanclub-Mitglied oder nicht. Egal ob Ultra oder Gelegenheits-Besucher. Jede Stimme ist gefragt.

Steht auf, wenn Ihr Klotner seid!

Diese Krise hat uns nicht zerstört, im Gegenteil. Sie hat uns stärker gemacht. Werdet euch bewusst, dass wir verdammt nochmal das Potential haben, zur besten, lautesten und farbigsten Kurve der Schweiz zu werden! Werdet euch bewusst, was wir erreichen können.
Und tut es endlich.

Heute zeigen wir der Hockeyschweiz, zu was wir fähig sind.

Willkommen zurück, UK34!

Für ein vereintes Kloten.
Für eine vereinte Süd.
Gemeinsam.