Thursday, October 27, 2005

Rappen-Trauma / Lugano

Diese Spiele sind schon etwas länger her und ich wollte eigentlich erst gar nichts dazu schreiben, da ich mich im Nachhinein dermassen über die Leistung (besonders in Rappi) aufgeregt hatte, dass wohl nicht wirklich etwas Besonderes dabei herausgekommen wäre.

Jetzt, nachdem ich aber ein bisschen Abstand zu der ganzen Sache gewonnen habe und ich auch die Niederlagen besser analysieren konnte, bin ich in der Lage dazu, einen einigermassen normalen Bericht über die Spiele zu schreiben. Jedoch wäre ein Bericht zu diesem Zeitpunkt nicht mehr sonderlich interessant, machen wir also mal etwas anderes und betreiben Ursachenforschung.

Die erste Niederlage gegen Rappi hatte meiner Meinung nach den Grund im verschlafenen Schlussdrittel. Rappi war im gesamten Spiel dermassen schlecht und tranig, dass man diese Mannschaft mit mindestens 3 Toren Unterschied hätte schlagen MÜSSEN. Man hat es aber nicht getan, hats auf die leichte Schulter genommen und konnte am Schluss über den Punkt froh sein, den man noch mitnehmen durfte. Es hätte auch geradesogut anders kommen können. Nach dem 3:1 wurde man plötzlich inexistent, es schlichen sich individuelle Fehler ein und man war danach – wie immer in solchen Spielen – nicht mehr bereit, um einen Gang höher zu schalten. Die Konsequenz war dann der Ausgleich von Rappi, welche Ihre Chance rochen und auch gleich wahrnahmen. Die Verlängerung war dann wieder mehrheitlich in Klotener Besitz, allerdings konnten da dann die nötigen Kräfte nicht mehr mobilisiert werden.

Fazit #1: Ein Punkt ist besser als keiner. Aber hier hat man eindeutig einen verloren und nicht einen gewonnen.

Die zweite Niederlage in Rappi kann nur noch mit einem einzigen Wort beschrieben werden: Schlecht. Nichts passte zusammen, man war noch hochnäsiger, arroganter und dümmer als im Spiel am Tag zuvor. Anfängerfehler reihten sich an pures Unvermögen. Natürlich kam auch unser geliebter Freund „Pech“ mal wieder nicht zu kurz und dessen Cousin „Abschlussschwierigkeiten“ musste ebenfalls in der Kabine zu Besuch gewesen sein. Die Niederlage wurde eingeleitet durch zwei schnelle Tore im letzten Drittel die ein 3:2 zu einem 4:3 kehrten und schon wars geschehen. Wieder konnten die Flyers nicht reagieren und gingen sang und klanglos unter im Lido. Das man praktisch 4 Minuten noch in Überzahl spielen konnte und nicht einen einzigen Schuss auf den Torwart brachte, war mehr als nur bezeichnend.

Fazit #2: Unglaublich schlechte Leistung, die schon fast an eine Frechheit grenzt.

Man erwartete dann am nächsten Wochenende gegen Lugano zwar keine Wunderdinge, aber immerhin erwartete man eine Reaktion der Mannschaft, die irgendwie erahnen lässt, dass es wieder aufwärts geht. Naja, es stand relativ schnell 2:0 für Lugano und schon dachte man „Um Himmelswillen, geht das wieder los!“. Doch halt, die Klotener glichen zum 2:2 aus und waren in der Folge teilweise sogar besser als Lugano. Hatten aber immer noch Aussetzer in der Abwehr und Mühe beim Spielaufbau. Jedoch war deutlich, diese Mannschaft kämpft, und genau darum gings dann. Dass die Tore 3 und 4 von Lugano klaren Fouls oder sonstigen Misspfeiffereien des Schiris vorangingen, darf zwar nicht als Ausrede dienen, muss aber trotzdem erwähnt werden. Das 5:2 war nur noch Resultatbeschönigung und naja, die Niederlage war zwar gerechtfertigt, aber in dieser Höhe eindeutig zu derb. Kloten hatte reagiert und man ist wieder auf dem richtigen Weg. Gegen dieses Lugano hätte jede Mannschaft verloren.

Fazit #3: Gut reagiert, aber die Kleinigkeiten machens eben doch aus.

Kloten ist unter dem Strich, aber noch ist die Situation nicht prekär. Panikmache ist an der falschen Adresse, sind doch erst 14 Spiele gespielt. Allerdings gilt diese Aussage nur dann, wenn die Flyers 3 der nächsten 4 Spiele auch gewinnen und damit zu Ihrer alten Stärke von anfangs Saison zumindestens teilweise wieder zurückfinden. Verliert man 2 oder gar 3 der nächsten 4 Spiele, dann sind wir wieder ähnlich weit wie letzte Saison. Die nächsten 4 Gegner heissen Langnau, Fribourg, Ambri und Servette und ich prognostiziere jetzt einfach mal 4 Siege aus diesen Spielen. Die Mannschaft findet aus Ihrem Tief heraus und auch die Rückkehr von Aris Brimanis gibt dem Team wieder Stabilität. Diese 4 Spiele werden den Weg weisen. Gewinnt man sie, darf man sich wieder ein wenig mehr nach oben orientieren, verliert man sie aber...

In diesem Sinne
„Hopp Chlootä“

Reto

Sunday, October 09, 2005

Kloten - Davos

Gleich mal vorweg. Man hat ja schon sehr viele schlechte Schiedsrichter im heimischen Stadion erlebt, aber das was gestern alles abging, dass geht auf keine Kuhhaut mehr. Ein Prugger, der einer Nationalliga unwürdig gepfiffen hat. Ein Prugger, der auf klare Stockschläge nicht eingeht, ein Prugger der den Gefoulten für 2min rausstellt und ein Prugger der eine Minute vor Schluss die Heimmannschaft mit 5:3 spielen lässt - selbstredend für ein Foul, das eigentlich keines war. Kompensation in seiner schönsten Form aber ausnahmsweise waren wir mal die Bevorteilten. So, jetzt aber genug geschwafelt, lasst uns zum Spiel übergehen.

1. Akt - 1. Drittel
Die Klotener starteten wie die Davoser auch verdammt schnell in dieses Spiel rein. Es war ein Schlagabtausch wie zu besten Zeiten und das Spiel ging teilweise so schnell hin und her, dass die Sitzplätzler wohl beinahe die Halskehre bekommen haben. Ein Tempo war da drin, man hatte es schon lange nicht mehr gesehen. 0:0 zur Pause mit leichten Vorteilen für Kloten.

2. Akt - 2. Drittel
Wieder startete man wie die Raketenwürmer in dieses Drittel. Nur diesesmal wurde es ein bisschen ruppiger und es waren einige Fouls zu bestaunen, die man so eigentlich nicht auf dem Eis sehen will. Stars dieser Aktionen: die lieben Davoser. Allen voran unser geliebter Reto Von Arx und sein cooler Kollege Michel "NHL Versager" Riesen. Aber halt, war da nicht noch was anderes? Richtig, ein gewisser Frederic Rothen schoss nach 2:40 im zweiten Abschnitt eines der Tore, die wohl in die Geschichte eingehen werden. Ein Steilpass von Stephan wurde länger und länger und länger und Rothen gab Vollgas, als es aussah als ob der Pass tatsächlich die Icing Grenze überschreiten würde hob Fredy ab, machte sich so lang wie er nur konnte und schlug im Fallen den Puck an Goalie Jonas Hiller vorbei. UNGLAUBLICH GEILES TOR, FREDY! Das Stadion stand natürlich Kopf und Kloten führte 1:0. Das blieb dann auch bis zur Pause so...

3. Akt - 3. Drittel
Auch hier wurde ein schnelles Tor erzielt. Allerdings definitiv für die falsche Seite. Davos glich aus, 1:1 und damit wars mal wieder soweit. Ein Herzschlagfinale stand und bevor. Zwei gleichstarke Tempobolzer Mannschaften lieferten sich fortan ein Duell, das einem Spitzenspiel durchaus würdig war. Chancen auf beiden Seiten wurden vertan und das Spielgeschehen wurde immer mal wieder durch willkürliches Fuchteln des Heads Prugger unterbrochen. Wahrscheinlich fühlte er sich angesichts dieses begeisternden Hockeyspektakels ein bisschen zu wenig beachtet. Und so lief das Spiel vor sich hin bis die Zeitanzeige 57:54 anzeigte und Davos, wohlgemerkt amtierender Schweizer Meister, sich benahm wie ein Kindergarten auf einem Chindsgi-Reisli. Man hätte die ganze Mannschaft wegen unsportlichen Verhaltens unter die Dusche schicken können, so dumm haben die sich benommen. 2 Minuten für Gianola wegen Haltens. Eine meines Erachtens gerechtfertigte Strafe. Kloten kam so also noch zu einem Powerplay für die letzten zwei Minuten des Spiels und man dachte schon, dass es nicht noch besser kommen könnte. Aber es kam besser. Dank unserem geliebten Reto Von Arx. War er es doch, der Hlinka zu Boden riss. War er es doch, der nachher (wahrscheinlich lätschend wie ein kleines Goof) zur Strafbank pilgerte und war er es doch, der uns eine unglaubliche 5:3 Überzahl ermöglichte für sage und schreibe 37 Sekunden.

4. Akt - 59:17
Nachdem die zweite Strafe ausgesprochen wurde gegen Von Arx rastete die Davoser Bank vollends aus. Stöcke wurden an der Bande zerschlagen, Flaschen aufs Eis geworfen und sonst spielten sich Szenen ab, die eines Meisters unwürdig sind. Klar war die Strafe nicht gerechtfertigt aber 1. ist es jedem bekannt das Schweizer Schiris halt nun mal kompensieren und 2. sollte gerade ein Meister damit meisterlich zurechtkommen. Aber der undisziplinierte "Del-Curto"-Haufen nahm sich durch diese Ausraster selber die Chance, das Tor noch zu verhindern. Alle Energie wurde in Hass und Unmut umgewandelt und so kann man kein Spiel mehr gewinnen und auch kein Tor mehr verhindern. Als dann endlich angespielt wurde, schoss ein Davoser den Puck gleich mal aus dem Drittel. Die Klotener kamen zurück, sie rollten an, machten einige Stafetten und Seitenwechsel und zack, schon war der Puck wieder draussen. Es durfte, es konnte nicht sein. Die Uhr zeigte mittlerweile 59:51 und...

SCHNITT

Der Puck kam zu Hlinka, dieser stoppte ihn, sah sich kurz um und spielte einen Querpass rüber zum Mann mit dem gelben Helm, der erwartungsvoll an der blauen Linie wartete. 59:52. Quint aber schoss nicht, er leitete den Puck weiter zu Rintanen. Das Kollektive "Schüüss" von 5000 Zuschauern im Stadion hörte Kimmo nicht und das Geräusch, als der Stock den Puck mit über 100 Stundenkilometern in Richtung Tor drosch, schien für ihn lauter zu sein als ein dahinbrausender Güterzug. 59:54.

Es sind diese Momente, in denen man die sogenannte Ruhe vor dem Sturm körperlich erleben darf. Es sind diese Momente in denen ein ganzes Stadion für einen Bruchteil einer Sekunde gemeinsam den Atem anhält. Dieser Moment trat ein, man hätte wohl kurz das Zischen des Pucks hören können wenn man genau hingehört hätte. Doch schon Sekundenbruchteile später war das Zischen vorbei und alles, was man in der jubelnden, schreienden und sich umarmenden Menge der Klotener Anhänger noch erkennen konnte, war die Rote Lampe. 59:55. Sie leuchtete.

Reto

Bern - Kloten

Mal wieder waren wir in der gehassten Bern-Arena zu Gast und mal wieder haben wir zwar gut gespielt aber trotzdem verloren (das 10:1 letzte Saison hab ich verdrängt, das zählt nicht mehr). Die Klotener haben eigentlich ein gutes Spiel gezeigt, nimmt man mal die ersten 10 Minuten weg, wo sie regelrecht untergingen. Das 1:0 nach 30 Sekunden war bezeichnend und hat wohl bei vielen ganz ganz böse Erinnerungen wachgerufen (wie gesagt, ich habs verdrängt!). Jedoch kams 1. mal wieder ganz anders und 2. als man denkt. Und schon stands 1:1. V

or allem dann im zweiten Drittel war Kloten mehr als ebenbürtig und hat die Berner teilweise recht brutal an die Wand gespielt, bekam es aber hinten auch mehr als einmal mit der blanken Angst zu tun und einmal mehr zeigte sich, wie sehr Aris Brimanis in der Abwehr fehlte. Scott Lachance machte zwar seine Aufgabe gut, aber es war sein erstes Spiel nach fast einem Jahr, da kann noch nicht alles so rund laufen, wie es eigentlich sollte.

Aber was soll's. Es kam, wie es immer kommt in der Bern-Arena. Kloten passte zweimal nicht auf im dritten Abschnitt und schon stands 3:1...das Spiel kann man getrost unter der Kategorie "Scheissegal, wir verlieren sowieso immer in Bern" ablegen und weiterschauen. Davos wartet schon...

Reto

Monday, October 03, 2005

Kloten - EHC Basel

Gleich vorweg, der Match war zum Kotzen. Genauso, wie das ganze Wochenende bei mir zum Kotzen war. Die Niederlage in Zug war noch nicht ganz verdaut und schon stand das nächste Spiel im heimischen Schluefweg an. EHC Basel.

Der Aufsteiger, der tags zuvor die Berner mit 4:3 gebodigt hatte war nun also nach Kloten gekommen, um hier sein Glück zu versuchen. Und es sah lange Zeit danach aus, als das wir als dritter Gegner der Basler diese Woche, sie endlich besiegen würden. 2:0 und 3:1...schön.

Dann kam das letzte Drittel, dann kamen die Basler und sie überfuhren die Klotener, welche nur noch auf den Zähnen auf dem Eis herumfuhren. Die ersten beiden Linien wurden kaputtforciert, was einen Kräftemangel in den entscheidenden Situationen zur Folge hatte. Peng. 3:3. Wunderbar, schon wieder vergeigte man den Sieg gegen ein schwaches Basel. Schon wieder verschenkte man leichtfertig Punkte. Aber naja, wenigstens einen Punkt wollte man dann doch mit nach Hause nehmen. Die Basler wollten leider zwei. Und bekamen sie auch. Kurz vor Schluss fiel doch tatsächlich der Puck noch ins Klotener Tor und die Basler führten 4:3. Für eine Reaktion wars nun verständlicherweise zu spät und so verloren die Flyers auch Ihr drittes Spiel in Serie. Punkt.

Jetzt kommen Bern und Davos und man ist bereits schon wieder gezwungen, zu einer guten Leistung. Allerdings muss man auch realistisch bleiben und erkennen, das mit 3 Ausländern und nur 2 guten Linien von 4 in Bern sowie auch gegen Davos nichts zu holen ist. Aber vielleicht ist uns ja mal das Glück hold. Wer weiss, was Lüthi noch so unter seinem Hut hervorzaubert. 2 Ausländer müssen her, 2 Verteidiger am besten. Zackig. Sonst tschüss.

Euer
Reto

Saturday, October 01, 2005

Zug - Kloten Review / Kloten Basel Preview

Es wird kurz heute und das ist gut so. Denn gestern war so ein Spiel zum Vergessen. 6:4 verloren, weil Start verschlafen und einem überragenden Fischer bei Zug. Dann haben wir gestern auch noch Pittis und Lindemann verloren, ganz ganz toll. Zusätzlich sind wir jetzt nach Verlustpunkten auch noch unter dem Strich. Ist es wirklich so schlimm?

Nein, denn auch gestern hat sich die Mannschaft nie geschlagen gegeben, obwohl Zug immer wieder gute Chancen hatte und ein Glück gepachtet hatten, das für eine ganze Saison bei Kloten reichen würde. Sei's drum, wir haben verloren aber sie haben gekämpft. Wenigstens etwas. Wie oben schon erwähnt, ein Spiel zu Vergessen und genau das tun wir jetzt auch. Weg mit Dir, Du dummes Spiel.

Also, heute gehts gegen den vermeintlich "schwachen" Gegner Basel im heimischen Schluefweg und die Basler haben gestern dem SCB einen Sieg in der Verlängerung abgetrotzt. Gut, man darf nicht vergessen, sie haben 3:0 geführt und dann den SCB in der zweiten Hälfte des Spiels noch auf 3:3 rankommen lassen. Aber trotzdem, unterschätzt diese Buben um Himmels willen nicht heute, sonst kann das böse enden.

Mit einem Sieg und günstigen Konstellationen könnte Kloten heute abend schon wieder auf dem 2. Platz liegen. ZSC, Bern und Lugano müssten verlieren und wir gewinnen. Bei einer Niederlage und einer schlechten Konstellation könnte Kloten heute aber auch unter den Strich rutschen und das wäre sehr sehr unschön.

Warten wir ab und feuern unsere Jungs zum Sieg an. Lets Go Chloote!

Reto