Monday, March 16, 2009

1. Halbfinal oder "Überdosis Adrenalin"

Wow! Adrenalin ist schon geiler Shit! Und davon gabs in der Verlängerung reichlich. Zugegebenermassen NUR in der Verlängerung. Das Spiel vor der Verlängerung war eher mit zähflüssiger Scheisse zu vergleichen. Stinkt und fliesst nicht. Verdammt, das war kein Playoff-Spiel. Das war - wie übrigens auch das erste Spiel gegen Genf - einfach ein Abtasten, Beschnuppern und gegenseitiges Gernhaben. Naja, schon nicht ganz so krass, aber es lief schon in diese Richtung. Keine Härte, keine Schlägereien, keine austickenden Trainer (Doug Shedden hat zwar zwei, dreimal die Hände verworfen, dass wars dann aber auch schon...). Aber zurück zum Adrenalin. Kennt ihr das Gefühl, wenn jeder Befreiungsschlag einem etwas Luft gibt zum Atmen. Wenn man sich wünscht, das die verfluchte Scheibe aus dem Klotener Drittel geht, einfach über diese blaue Linie drüber? Wenn man sich besser fühlt, wenn die eigenen den Puck haben und auch nur hinter dem Tor herumstehen? Wenn ich mir jetzt vorstelle, in einem entscheidenden Finalspiel zu stehen und dann gibts Verlängerung, dann spriesen mir jetzt schon die grauen Sackhaare. Verdammt...Verlängerung geht sowas von gar nicht klar.

Aber trotzden, Verlängerung auch geilmachend. Gott, war das Tor geil. Gott, war das Solo von Liniger-Liniger-Liniger geil. Gott, war der Abschluss von von Gunten geil (von von Gunten, geil). GOTT, WAR UNSER TORSCHREI GEIL! Schon lange nicht mehr so einen geilen und befreienden Torschrei erlebt. Adrenalin pur! Nur noch Augen zu, rumschreien, rumhüpfen wie ein Irrer und die ganze Anspannung rausbrüllen. DAS ist geiler Shit. Darum liebe ich dieses Spiel so sehr. Weil ich es in diesen Momenten hasse und eine Sekunde später das Tor kommt. Geil!

Aber jetzt mal ehrlich, das Spiel war doch zum Davonlaufen langweilig. Erstes Drittel, Kloten stärker. Zweites Drittel so bisschen ausgeglichen mit vielen Möngistrafen der vier Eiermänner auf dem Eis. Nur weil ihr zu viert seid, seid ihr nicht automatisch viermal besser. Zum Haaröl seichen...Drittes Drittel, Kloten hört auf zu spielen und denkt, sie wären schon durch. Nix da, Zug kommt zurück und ich glaub, das 2:2 hat jeder in diesem Stadion gerochen. Weils so gestunken hat. Weil die Strafe die dazu geführt hat, ebenfalls zum Himmel gestunken hat. Scheiss Mongo Schiris, zum Kotzen. Gut, ich persönlich bin der Meinung, dass das 2:2 sowieso gefallen wäre. Von daher...die Schiris waren zwar scheisse, aber nicht schuld. Sind sie nie...oder?

Übers Spiel selber will ich gar nicht viel schreiben, hat eh keinen Wert. Langweilig, gewonnen, fertig. Ich will aber etwas über die Verfassung der Mannschaft schreiben, weil das einen viel höheren Stellenwert hat. Zumindestens für mich war das der Hauptpunkt und einer der Hauptgründe, warum ich vor diesem verfluchten Spiel so unfassbar nervös war. Wie lief das mit der Pause? Sind unsere Herren in BlauWeissRot bereit fürs Halbfinale? Kommt da wieder was raus, so wie gegen Genf? Gibts Kampf oder bloss lasches Herumfahren und Ferienlust? Nix da, wenn man was gesehen hat gegen Zug, dann war es, dass die Jungs bereit sind. Noch nicht ganz auf dem Level der Viertelfinals gegen Genf, aber das kommt noch. Dort war das erste Spiel auch sauknapp und dann gings relativ fix weiter. Was mir besonders gefällt, ist die Ruhe im Team. Man hat Zug kommen lassen, hat SAUSTARK defensiv gespielt und IMMER versucht, ruhig von hinten aufzubauen. Selbst wenn der aufbauende Spieler unter Druck geriet hat man es nur ganz ganz selten gesehen, dass der Puck weggeschlagen wurde. Dann zog man halt nochmal zurück und das ganze nocheinmal. Super! Das gibt mir Zuversicht! Ebenfalls Zuversicht gab mir die Tatsache, dass Zug HEILLOS überfordert war, wenn Kloten mal Gas gegeben hat und aufs Tempo drückte. Wenn bloss dieser Larifari-Schalter im Kopf nicht wäre, der irgendwie immer umfällt, wenn Kloten mal führt.

Ich persönlich denke, dass die Jungs ihre Lehren aus diesem Spiel ziehen werden und sich unterstehen, nochmal einen Gang zurückzuschalten, wenn man denn mal vorne ist. Zuhause ist es fahrlässig, auswärts ist sowas tödlich. In der Herti ist es Armageddon. Es wird zwar schwierig, aber ein Playoff-Sieg in der Herti wäre mal wieder an der Zeit. Es wird hart, unfassbar hart, aber dieses Team kann es schaffen. Ich glaube daran, dass wir dieses Jahr die Halbfinals schaffen können und in den verdienten Final einziehen werden...nein, ehrlich gesagt glaube ich nicht daran, ich WILL ES VERDAMMI NOMOL! ICH WILL IN DIESEN VERFICKTEN FINAL! 

Eishockey ist wie Evolution. Survival of the fittest (Der Stärkste überlebt). Am Samstag waren wir das. Jetzt muss die Selektion bestätigt werden.

PS: Eins muss ich aber doch noch loswerden. Der Auftritt von Christine Hess war so unsäglich peinlich, dass ich nicht mal mehr darüber lachen konnte. Bitte aufhören! Und wenn ihr nicht damit aufhört, dreht wenigstens die Lautstärke leiser. Es ist UNERTRÄGLICH!