Friday, March 31, 2006

Wenn Helden geboren werden... Teil 1

Es ist soweit, die Saison ist vorbei, aus und fertig. Eigentlich bin ich noch immer viel zu aufgewühlt, um einen wirklich objektiven Beitrag schreiben zu können, aber ich werde es trotzdem versuchen. Wobei wir aber eigentlich bereits beim Thema wären, Emotionen. Ich habe glücklicherweise noch die Spielervorstellung vom letzten Heimspiel auf mein Handy aufgenommen, die hör ich mir jetzt grad an und kriege wieder dieselbe Hühnerhaut, die ich seit dem ersten Playoff Heimspiel gespürt habe. Emotionen.

Wir müssen relativ weit zurückdenken, damit wir einen Punkt finden, der emotional vergleichbar war mit dieser Saison. Ich habe anfangs Saison in meinem Vorbereitungs-Beitrag geschrieben, dass es die ultimative Saison werden würde. Sieg oder Niederlage, Leben oder Tod, Gewinnen oder Verlieren. Und die Prognose war richtig, es wurde die ultimative Saison mit allem, was dazu gehört. Ich will einmal kurz zurückschauen auf den Beginn der Saison und was alles so die Knackpunkte waren.

Start zuhause gegen den ZSC, ein Sieg und ich weilte in den Ferien in Griechenland. Wurde aber per Handy immer topaktuell informiert und bekam so alles mit. Sieg im Derby gleich zu Beginn der Saison, das MUSSTE einfach ein gutes Omen sein. Gut, danach verlor man gleich auswärts in Lugano mit einem Törchen, trotzdem...ein guter Eindruck blieb bestehen. Nach vier Spielen durfte Kloten dann sogar vom 1. Platz grüssen und wir hatten zum ersten Mal die Möglichkeit nach zwei beschissenen Jahren "Die Nummer eins der Schweiz sind wir" zu singen. Unglaublich, was da allen für eine Last von der Seele fiel. Diese Saison schien perfekt für uns zu laufen, wir zeigten wahnsinnige Spiele und hatten endlich ein effizientes Powerplay, Quint sei Dank. Doch leider blieb dies nicht so und man baute kontinuierlich ab. Quint verliess das Team, das Powerplay ging vor die Hunde und man wurde immer weiter nach unten durchgereicht. Man dümpelte dann immer so vom 4. bis zum 7. Rang hin und her, war aber nie wirklich in Gefahr, nach unten zu fallen. Gute Spiele wechselten sich mit grottenschlechten (Basel etc.) ab und vom Glanz anfangs Saison war je länger je weniger etwas zu spüren. Dann kam sie, die vielbefürchtete Niederlagenserie. Ich weiss es nicht mehr genau, aber so ca. 5 oder 6 Spiele warens glaube ich wieder, wenn ich mich nicht täusche. Da haben wir Punkte am Laufmeter liegen gelassen, die uns dann Ende Saison wieder fehlen würden. Dachten jedenfalls alle. Aber hey, man sagte sich immer noch, Hauptsache nicht unter dem Strich. Doch auch das änderte sich, Kloten fiel doch noch unter den Strich und kam da nicht mehr raus vor der Olympiapause. Kloten war wieder im Strichsumpf und manch einer schloss bereits mit der Saison ab, buchte seine Sommerferien und hatte Alpträume von einer möglichen dritten Playout Teilnahme in Folge. Wo blieben die Leader Lemm und Jenni? Was war plötzlich mit dieser Mannschaft los? War es der Druck? War es das Theater um Jaroslav Hlinka? Waren die Trainer schuld? Man wusste es nicht und konnte als Fan nur noch weiteren absolut beschissenen Tagen entgegensehen. Playouts 06, wir kommen. Zwei Runden vor Schluss sah es folgendermassen aus, man spielte auswärts in Ambri und MUSSTE gewinnen, um noch Chancen auf die Playoffs zu haben. Ambri, toll. Wir spielen irgendwie immer gurkig in Ambri und jetzt MÜSSEN unsere Jungs da gewinnen? Ohje...doch wie immer kommt alles 1. anders und 2. als man denkt. Kloten dominierte, Kloten spielte und Kloten gewann heldenhaft mit 4:0. In Ambri. Auswärts. Tollerweise stellte sich die Konstellation am Strich nach diesem Spiel so dar, dass jetzt Kloten alles wieder in der eigenen Hand hatte, Servette und Langnau waren bereits weg und Fribourg brauchte einen Sieg mit ca. 7 Toren Abstand gegen eben dieses Kloten und der Z, ja der Z brauchte eine Niederlage der Klotener und Ihrerseits einen Sieg oder ein Unentschieden in gewisser Höhe um nicht in den Sog der Playouts zu geraten. Sehr gut, Fribourg sollte doch zu schlagen sein. Denkste, die Flyers verloren mit 4:1 das letzte und entscheidende Spiel. Das wars. Aus und vorbei. Mitnichten, zum tausendsten Mal diese Saison kam es anders, als alle dachten und Davos besiegte den ZSC mit 5:2. Kloten war in den Playoffs. Zwar absolut glücklich aber egal, Hauptsache Playoffs. Der Gegner in den Playoffs hiess Bern und naja, was soll man dazu sagen. Alles was ich beispielsweise erhoffte, war zumindestens ein Sieg zuhause. Dann war ich zufrieden. Die Zeitungen in der ganzen Schweiz zollten meinem Wunsch keinen Respekt und gingen alle von einem klaren 4:0 aus. Für Bern wohlgemerkt.

"...In der Qualifikation werden Spieler zu Stars. In den Playoffs aber werden Helden geboren..."
Zitat aus dem SonntagsBlick

... to be continued