Tuesday, December 05, 2006

Gedränge, Derby-Niederlage und wie ein Gott Tigerchäsli nascht...

Ein wahrhaft denkwürdiges Wochenende war das. Wir haben zwar nur 4 Punkte (Korrektur by einsiedler) geholt und den verhassen Hallen-Huren zwei Punkte (Korrektur by einsiedler) überlassen müssen aber auch sonst sind einige Dinge passiert, die hier der besonderen Erwähnung bedürfen. Zum einen, weil sie einfach scheisse sind und zum anderen weil sie unheimlich kultig sind. Kommen wir zuerst mal zum beschissenen Teil des Wochenendes. Der Z war mal wieder zu Gast im Schluefweg und wie jedesmal durfte man draussen über eine Halbe Stunde anstehen im GRÖSSTEN GEDRÄNGE. Von Sicherheit keine Spur, eine Petarde in die Menschenmenge und es gibt tolle Verletzungen, je nach Petardenart. Bei Knallpetarden wären das dann tolle Sprengverletzungen, Gehörtraumata etc. Bei Leuchtpetarden wären das dann herrlich riechende und knusprig aussehende Verbrennungen höchsten Grades. Wunderbar. Klar, jeder wird hier anführen, dass ich Worst Case Szenarien zeichne, aber wer zur Hölle hat gesagt, dass Worst Case Szenarien keine Eintrittswahrscheinlichkeit besitzen? Hat man überhaupt eine Risikoplanung gemacht bei einem solchen Spiel?

Ich denke schon, wahrscheinlich hat man für alles irgendeinen Plan B gemacht nur (mal wieder) nicht für die Menschenaufmärsche vor den 3 (in Worten drei, DREI, three, tre, trio etc.) Eingängen. Ich begreife es einfach nicht. Entweder ich bin zu dumm oder habe tatsächlich NULL AHNUNG von Sicherheitsplanung etc. Aber es möge mir doch der geneigte Spezialist mal erklären, warum man solche Menschenmassen dicht gedrängt durch diese drei kleinen Eingänge marschieren lässt. Okay, das war schon immer so, jeder der regelmässig ans Derby geht weiss das und regt sich auch nicht mehr soooo dolle darüber auf. Es ist ja jedesmal das Gleiche. Dann war da das Spiel, eigentlich recht interessant aber leider im Penaltyschiessen verloren gegangen, obwohl Kimmo einen der geilsten Penalties geschossen hat, den ich je gesehen habe. Trotzdem, ein Punkt, auch gut, Ende Aus.

So, und jetzt kommt das zweite Kapitel des missratenen Sicherheitskonzeptes. Man hat (die an sich gute) Idee, die eine Fangruppierung zurückzuhalten, damit die sich nicht in die Quere kommen. Soweit so gut, die Idee ist wunderprächtig nur die Ausführung ist mit katastrophal noch schmeichelhaft beschrieben. Keiner hat auch nur ein Wort gesagt, dass die Ausgänge alle gesperrt wurden und erst die Zürcher Fans rausgelassen werden (das war das Hauptproblem, die Info hat gefehlt). Es drängten immer mehr Leute hinunter in den Gang, ein Riesengedränge und KEINER reagiert. Aber auch gar keiner. Ganz toll. In wiefern man jetzt den verschiedenen Berichten Glauben schenken darf, weiss ich nicht, ich war selber nicht unten (war bei den Pittis-Schreiern in der Kurve) aber es kann nicht sein, dass man im eigenen Stadion unter den Stehplatzfans beinahe eine verdammte Massenpanik produziert und Leute um ein Haar umgetrampelt worden wären, nur weil einige Leute einfach nicht in der Lage sind, an sich gute Ideen richtig zu Ende zu denken. So, ich rege mich immer noch auf darüber und werde das auch beim nächsten und übernächsten Derby tun. So lange bis endlich mal was passiert. Oder sollte ich besser sagen, so lange bis irgendjemand schwer verletzt oder gar getötet wird durch eine ebensolche Massenpanik, wie sie am Freitag nur durch viel Glück (oder Zufall) verhindert worden ist.

Und trotzdem, dass ich mich elendiglich aufgeregt habe, wurde es Samstag und es war ein verdammt guter Samstag. Kloten war in Langnull zu Gast und konnte – ich nehme es einfach mal vorweg – 4:5 gewinnen, wobei der Sieg alles andere als klar war und hart erkämpft werden musste. Kloten war mal 4:2 hinten und trotzdem schafften sie es bis zum 4:4. Was dann folgte, war Legende. Marco Klöti, seines Zeichens Hockeygott, erzielte nach über 150 Spielen ohne Tor endlich mal wieder eine Kiste und zwar das spielentscheidende 4:5. Mein Gott war das geil! Ich habs zwar nur am TV gesehen (Schande über mein Haupt), aber selbst da...LEGENDÄR. Ich bin lachend und schreiend durchs Zimmer gehüpft. Herrlich! Man dreht ein 4:2 noch in ein 4:5 und Game Winning Goal wird erzielt durch Marco Klöti. Wir MÜSSEN einfach Schweizermeister werden. Sei’s wie’s will. Einmal im Penaltyschiessen verloren und einmal gewonnen. 4 Punkte Wochenende, vor einem Jahr wären wir darob in Tränen ausgebrochen vor Freude, heutzutage ist das nur noch ein nettes Resultat. Man ist sich bereits schon mehr gewöhnt in Kloten. Immer noch der 3. Platz. Aber viel wichtiger ist der Abstand auf den Strich, der kontinuierlich ansteigt und nun bereits 15 Punkte beträgt. Man rechne:

15:3 = 5

Kloten muss 5 Mal verlieren und die Mannschaft unter dem Strich 5 Mal gewinnen. Nicht dass dies unmöglich wäre, nein im Gegenteil. Wir alle wissen wie schnell es gehen kann. Trotzdem ist es ein Polster, das beruhigt und gut tut. Kloten 3., Rintanen und Pittis in den ersten drei der Topskorerliste und Marco Klöti schiesst ein Tor. Was kann es schöneres geben? Ich wüsste da was, heute den Leader in seiner Halle töten, schlagen, bodigen, umhauen, tätschen, verschwarten, verbrätschen, vernudeln, abehauen, knallen, verschiessen, töten, umlegen und ihnen einfach gottsjämmerlich den Arsch versohlen und mal ein für allemal klarstellen, wer der wahre Leader ist. Hopp Chloote! Davos stinkt massiv!

Auf zum Sieg!