Monday, August 20, 2007

Es ist Zeit...

(Liedvorschlag dazu: "Gladiator - Now we are free" oder "Trevor Rabin - Titans Spirit")

Der Zeitpunkt ist nun gekommen. Die Saison naht, die neue Saison in die wir alle unsere neuen Hoffnungen stecken. Die Saison, in der wir am Schluss endlich wieder jubeln wollen. Es ist – einmal mehr – die absolute Saison. Hier gilt es. Jetzt oder nie. Sieg oder Niederlage. Und wir haben nicht vor zu verlieren.

Die letzten Jahre mit Kloten waren hart und geil zugleich. Wenn ich an die beiden Playout Jahre denke, dann krampft sich mir der Magen zusammen. Das unsagbare und nie zu vergessende 10:1 in Bern. Die Schlappen gegen Basel und Langnau, die uns schliesslich zweimal ins Verderben rissen. Ins Verderben, in das sich eigentlich niemand wünschte und niemand wähnte, bis es soweit war. Bis wir uns in den Abgründen der Ligaqualifikation wiederfanden. In den Tiefen der Playouts, ohne Emotionen, ohne Spannung nur von der Kraft getrieben, dass es nächste Saison besser werden sollte. Aber es wurde nicht besser. Es wurde schlimmer.

Und doch standen wir Mal für Mal an der Bande, schrien unsere Mannschaft zu den zugegebenermassen seltenen Siegen. Wir waren immer da. Spiel für Spiel. Wir standen da oben auf unseren Plätzen, schrien runter und wir alle sehnten uns nach besseren Zeiten. Ohne Playouts. Ohne Bangen und Zittern. Und wir alle wussten, dass diese Zeiten wiederkommen würden. Irgendwann. Es würde wiederkommen, das Gefühl des Glücks. Das Gefühl des gemeinsamen Aufschreiens bei einem Tor. Das Gefühl des Siegens. Das Gefühl der Macht. Und, bei Gott, es kam zurück. Es fing damit an, dass wir vor einem Jahr unglaublich knapp in die Playoffs schlitterten und als 8. natürlich den 1. erwischten. Bern. Den grossen SC Bern.

Doch anstatt uns zu verkriechen und demütig mit unserem Kopf zu nicken, standen wir da. Wir standen da, wie eine Wand. Wie wir es schon immer taten. Und wir schrien und schrien und schrien, bis unsere Lungen keinerlei Luft mehr hatten. Und trotzdem schrien wir weiter. Wie schön war das doch, im letzten Spiel im Schluefweg als 10 Minuten vor Schluss das ganze Stadion stand, schrie, sang und weinte. Aber nicht etwa aus Traurigkeit, mitnichten. Wir weinten, weil wir wussten, dass es überstanden war. Denn nur wenn Du ganz unten bist, merkst Du wenn es aufwärts geht.

Bern besiegt, aber dann leider im Halbfinale gegen Lugano gescheitert. Kloten war in kollektiver Euphorie und nach dem ersten Penaltysieg in Lugano wussten einige den Titel bereits in Kloten. Und so unrealistisch war das gar nicht, die ganze Sache war sehr viel knapper als uns das gewisse Leute weissmachen wollten. Sehr viel knapper. Lugano wurde danach kompromisslos Schweizer Meister.

Neue Saison, neues Glück. Wir dachten es alle und so kam es auch. Eine fantastische Qualifikation, die mit dem 5. Rang abgeschlossen werden konnte und siehe da, mit Lugano im Viertelfinal hatte man endlich die Gelegenheit, Rache für letztes Jahr zu üben. Uns schmeisst man nicht so einfach aus dem Halbfinale raus. Nicht ungestraft. Nicht Lugano. Peng. 4:2. Und weg waren sie. Davos im Halbfinale schien nur noch Makulatur auf dem Weg zum 6. Titel. Endlich würde es wieder soweit sein. Doch das Unternehmen scheiterte abermals. Schliesslich machte uns Davos das Leben schwerer als wir dachten und putzte uns schlussendlich aus den Halbfinals. Davos wurde danach kompromisslos Schweizer Meister.

Nun kommt die Saison in der uns niemand mehr rauswerfen wird. Weder aus den Viertelfinals, noch aus den Halbfinals und im Final schon gar nicht. Es ist Zeit, meine lieben Freunde. Zeit, um endlich aus der Versenkung aufzuerstehen, Zeit um endlich aus dem Schatten zu treten und uns zu nehmen, worauf wir alle schon so lange warten. Es ist endlich Zeit, um die Ketten der Vergangenheit abzulegen und unserer wahren Bestimmung gegenüber zu treten.

Es ist nun soweit, da wir alle zusammen stehen werden und da wir die Lieder singen, die uns in der Zeit des Siegens Kraft geben und in der Zeit der Niederlage Trost spenden. Es ist die Zeit gekommen, in der wir jubeln dürfen, in der nichts mehr zwischen uns und dem Erfolg steht. Dem Erfolg, den wir so sehr verdient haben. Dem Erfolg, den die Mannschaft verdient, die Führung, die Trainer, der Verein, alle. Es ist nun Zeit, dass wir uns endlich holen, was uns zusteht.

Den Titel.

Jetzt. Steht auf, wenn ihr Klotner seid!

Es ist Zeit.