Thursday, November 15, 2007

Kloten - Eine Leidenschaft fürs Leben

Warum tun wir uns das eigentlich an und nehmen jeden irgendwie möglichen Wochentag einen langen Weg auf uns um in dieses Stadion zu stehen? Warum eigentlich stehen wir alle zusammen in dieser verdammten Kurve und schreien uns die Seele aus dem Leib?

Tausende Menschen finden jeweils den Weg ins Stadion, und ein Teil davon ist eine verschworene Einheit, die zusammen durchs Feuer geht, die zusammen auch in den tiefsten Tiefen des Vereins da war. Ist es Schicksal, dass wir uns in dieser Kurve jeweils finden und wie durch ein unsichtbares Band miteinander verbunden sind? Ist es Zufall, dass wir alle miteinander nur den einen grossen Traum verfolgen?

Es ist kein Zufall. Wir gehören alle dahin, wir gehören in diese Kurve und es ist unser Schicksal, diesen Verein bis an unser Lebensende zu unterstützen. Etwas anderes gibt es nicht. Wir sind nicht irgendwelche Fans, wir sind Fans des Vereins, der die längste Tradition in der Nationalliga hat, der am längsten in der obersten Spielklasse dabei war. Von allen. Das ist Tradition. Wir sind dazu verpflichtet, diese Tradition weiterzuführen und an die uns folgenden Generationen weiterzugeben. Wir haben die verdammte Pflicht, in dieses Stadion zu pilgern und unser letztes zu geben, damit die Kurve zum 7. Mann auf dem Eis wird. Wir haben das Privileg, das Zünglein an der Waage zu sein. Wir sind dazu bestimmt, unserem Team den letzten Schuss Motivation zu geben, wenn da keine Aussicht auf den Sieg zu sein scheint. Wir haben die Aufgabe, sie aus dem tiefsten Loch zu holen, anzuspornen und ihnen zuzuschreien: "Auf zum Sieg, es ist möglich!"

In letzter Zeit hat sich abgezeichnet, dass sich immer mehr und mehr Menschen im Stadion, zuhause sowie auswärts, genau diesem Ziel verschrieben haben und bemerkt haben, welcher Ruck jeweils durch die Mannschaft geht, wenn 5000 vom Sieg überzeugte Zuschauer anfangen zu toben und Lärm zu machen. Gott, wie war das geil als wir beim letzten Heimspiel das "Partylied / zweistimmige Lied" angestimmt haben und wieder die ganze verdammte Halle aufgestanden ist. Ich war so dermassen unter Strom, ich habe beinahe eine kleine Träne vergossen und konnte kaum auch nur eine Sekunde ruhig stehen. Das Adrenalin in meinen Adern liess mich schlichtweg nicht. Ich will mehr davon, ich will diese Situationen in jedem Spiel erleben, ich will sehen wie sich die Mannschaft auf uns verlassen kann und wie sich auch der hinterletzte im Stadion hintersinnt und begreift, was mit einer solchen geballten Überzeugungskraft möglich ist. Jeder hat die Möglichkeit, seinen Teil zum Sieg beizutragen. Und ich bin ebenfalls der festen Überzeugung, dass der Sieg im Hallenstadion zu einem grossen Teil diesem Lied und der daraus resultierenden Motivationskraft für die Spieler zuzuschreiben ist. Denn einige Minuten nach Anstimmen dieses Liedes fiel das entscheidende 1:2 durch Liniger. Ich bin aufgesprungen, wie ein Behinderter im Zimmer rumgesprungen und hab gejubelt, als wären wir gerade Meister geworden. Adrenalin in meinen Adern. Ich war nicht mal am Match.

Ich denke, wir sollten deshalb alle verstehen, was mit unserem Verein möglich ist, wenn wir uns alle am Riemen reissen und mitsingen, wenn wir den Schluef oder jede beliebige Halle in der Schweiz in Grund und Boden rocken. Wenn wir eine Stimmung hinzaubern, die jeden Fan vor Neid erblassen und jeden Spieler vor Furcht erzittern lässt. Der Moment, als das "Partylied / zweistimmige Lied" zum ersten Mal im Schluef ertönte und sich verselbständigte war genau so ein Moment, keiner hatte mehr die Kontrolle über die Stimmung und ich will verdammt werden, aber ich hab in einem stinknormalen Qualispiel noch NIE erlebt, dass die Sitzplätzer dermassen mitgegangen sind wie bei diesem ersten Mal. Die Leute SIND WIE DIE VERRÜCKTEN HERUMGETANZT!!

Und seid Euch bewusst, dies wird erst der Anfang sein. Unsere für die Stimmung zuständigen Capos und Fanclubs werden ihr Möglichstes tun, um diesem Trend eine aufwärtszeigende Richtung zu verleihen. Um diesen Trend zu bestärken und ihn festzusetzen. Auch wir müssen trainieren, um besser zu werden. Auch wir brauchen etwas Zeit, um alles vorzubereiten. Aber zusammen werden wir das schaffen!

Seht Euch vor, liebe Gegner, seht Euch vor! Dieses Jahr gibts einen neuen Anlauf auf den Titel und wir sind noch verrückter, noch besessener und noch leidenschaftlicher geworden.

Auf geht's, auf jetzt!

"Den Ruhm denen, die es verdienen. Den Sieg denen, die den Ruhm bereits haben!"