Monday, November 27, 2006

Sieg auf der ganzen Linie in der Rosettenstadt

Was für ein herrlicher Wintertag er doch war, der 25. November 2006. Alles war gut. Kloten konnte am Vorabend die Mutzen wegputzen, der 13. Monatslohn war auf dem Konto, und die Sonne strahlte. Nur der Frass im Mac war nicht so der Hammer, aber ein wenig taktisches Boden-Anfressen musste sein, wenn man den Abend überleben wollte. So sassen wir also um 15 Uhr an der Seepromenade der Rosettenstadt und fütterten die Vögeli mit Pommes und Eiswürfel. Doch dann hintersinnte ich mich fast. War das eine Biene, die mir gerade um die Birne flog? Ja, es war eine verschissene Biene! Und das Ende November! Was macht die noch hier? Die soll endlich in den Süden fliegen. Oder sterben. Halt eben, was Bienen normalerweise so machen in dieser Jahreszeit. Jedenfalls nicht um meinen Chicken Mythic herumsurren…
Nach dem „bödelen“ konnten wir also ins Nelson eintrinken gehen. Natürlich setzten wir uns in die Ecke der Fanatics. Ein paar weitere Kloten-Fans stiessen zu uns, nach einer kleinen Shopping-Tour im Manor… ach ja, und ich gewann noch ein Bier beim Töggelen… doch bevor ihr alle denkt: „Was schreibt denn der für einen Kack, das interessiert mich einen feuchten…“, komme ich doch lieber zu den interessanten Dingen.

Um 18 Uhr machten wir uns dann beim Bahnhof bereit für einen kleinen Sonntagsausflug in den Kinderzoo. Über 100 Personen wollten sich diesen Spass nicht entgehen lassen. Eine richtige kleine Armee waren wir. Mit Pauken und Trompeten liefen wir also Richtung Zoo, wobei die Pauken eher Pyro’s waren und die Trompeten mit „Knaller“ besser umschrieben wären. Jetzt stellt euch mal die Enttäuschung vor, als wir feststellen mussten, dass der Zoo am 31. Oktober bereits die Tore geschlossen hat. Aber eine handvoll „fanatische“ Rapperswiler waren noch viel mehr enttäuscht als wir. Die konnten das also gar nicht verstehen und sind sogar fast ein wenig ausgerastet. Aber vor allem haben sie ob dieser Enttäuschung fürchterlich angefangen zu weinen. Ja, gelätscht haben sie, wie alte Weiber! Wir konnten uns dann wieder fangen und liefen stattdessen halt ein paar Meter weiter in die Däinersklabbarena. Zufälligerweise spielte dort am selben Tag auch noch Kloten gegen die Rapper aus Wil. Von aussen sieht die Halle nicht mal so schlecht aus, mal abgesehen von den zwei grossen SCRJ Leckers-Logos sowie dem Firmenschriftzug des Namensgebers der Halle. Mit dem Inneren hingegen kann ich mich gar nicht anfreunden. Es wirkt alles sehr steril und unfreundlich mit dieser überaus hässlichen minzeisblaugrünen Tapete. Wenigstens ist das kulinarische Angebot einiges breiter als noch im alten Lido. Noch schnell ein paar Tschinggen Nuggets spachteln und ein paar Bier hinderenschletzen und es konnte losgehen.

Kloten nutzte den Schwung vom Vorabend und setzte die Rappen von Beginn weg mächtig unter Druck. Es dauerte wiederum nicht lange, bis Kloten in Führung gehen konnte. Nach knapp zwei Minuten bezwang Romano Lemm auf Pass von Schöggi den gegnerischen Goalie. Das Spiel war also lanciert. In der Folge konnte Kloten einige Male in Überzahl spielen. Einmal sogar für anderthalb Minuten in doppelter Überzahl! Doch leider ist unser Powerplay momentan etwa so effizient wie Streller am Penalty-Punkt. Hatten wir Anfangs Saison noch das beste Überzahlspiel der Liga, müssen wir heute froh sein, wenn die Spieler auf dem Eis nicht einschlafen beim Puck umherschieben. Na ja, ganz so schlimm wie bei Servette ist es noch nicht, die erhalten ja momentan mehr Shorthander als sie Powerplay-Tore erzielen. Hehe, Pfeiffen! So passierte nicht mehr viel in diesem Drittel. Kloten bestimmte das Spiel, verpasste es aber, vorentscheidend zu skoren. Es blieb also spannend. Umso mehr, weil die Rapperswiler Sodomiten entschlossener aus der Kabine kamen. Fortan hatten sie mehr vom Spiel und kamen auch zu einigen mehr oder weniger guten Chancen. Doch derjenige, welcher einer von uns ist, nämlich Ronnie Rüeger, kratzte sie alle! Er strahlte enorme Sicherheit aus und sorgte dafür, dass Kloten in dieser Phase nicht von der Rolle fiel. Ganz im Gegenteil. Gut nach Matchhälfte sorgte wiederum das Duo Jenni/Lemm für das 2:0. Jenni traf mit einem Backhandschuss ins Rappener Tor. Das Highlight des Spiels folgte dann in der 39. Minute. Die Klotener Angriffswelle rollte ins gegnerische Drittel. Unser Kimmo 09 am Puck. Er umkurvte ein paar der Ziegenzitzenlecker und dann… ein magistraler Pass auf Roman Wick, welcher sich an den Gegnern vorbei vors Tor von Marco Streit geschlichen hatte. Es ist mir unerklärlich, wie Kimmo ihn sehen konnte. Der Mann muss auch Augen am Hinterkopf, auf den Arschbacken und an den Eiern haben. Sensationell! Ach ja, Roman Wick verwertete den Pass übrigens zum vorentscheidenden 3:0. Im dritten Drittel vermochte Rappi nichts mehr auszurichten. Es konnte also das Schausingen der Fans beginnen. Heimspiel im Lido, sag’ ich nur! Schlussendlich ging’s nur noch darum, ob Rüeger den ersten Shotout der Saison realisieren konnte oder nicht. Ich habe mal behauptet, er würde diese Saison in jedem Spiel mindestens ein Tor reinlassen. Er hat mich jedoch massiv Lügen gestraft. Mich und viele andere Kritiker. Rüeger war heute schlicht sensationell! Genauso wie Marcel Jenni. Die beiden zeigten gegen Rappi bestes Eishockey!

Was für ein absolut geiles Wochenende! Bern 4:1 geschlagen, Bärtschi runtergeputzt, den Vertrag mit Kimmo um 2 Jahre verlängert, Rappi 3:0 geschlagen und der lutschenden Möchtegern-Szene aus Rappi den Meister gezeigt! Gerne wieder mal so ein Weekend!