Monday, November 06, 2006

Derby vom 03.11.06 / Ambri am 04.11.06

Am vergangenen Wochenende gab es eine negative und eine positive Seite. Negativ, weil wir gegen die Huren aus Oerlikon auf eine völlig dumme Art und Weise verloren haben; positiv, weil wir den Pizzafressern aus ennet dem Loch mit wenig Aufwand eine weitere Kanterniederlage verpasst haben. Doch eins nach dem anderen:

Am Freitag stand das Derby gegen die Züzzis auf dem Programm. Diese sind momentan in Hochform und haben vor dem Freitagsmatch fünf Mal in Serie gewonnen. Doch wie pflege ich jeweils zu sagen: „Je länger eine Serie dauert, desto grösser ist die Chance, dass diese Serie zu Ende geht!“ Voller Zuversicht pilgerte ich also in den Schluefweg. Vor dem Match noch schnell ein paar Bier sowie einen Hot Dog genehmigen und erfreut zur Kenntnis nehmen, dass das Stadion recht anständig gefüllt war für einen Freitag. Der Match begann verheissungsvoll. Kloten drückte mächtig auf die Tube (nein, nicht die Thomy-Mayonnaise-Tube, die wurde per diese Saison wegtransferiert zu Dynamo Kernspalt Tschernobyl). Kloten kombinierte, Kloten rannte, Kloten kämpfte, doch der Puck, die alte Schwuchtel, wollte einfach nicht hinter Su lande(r)n (hehe, Wortspiel). Keine Überzahl wurde ausgenutzt, keiner der zahlreichen Angriffe verwertet. Wer die Tore nicht schiesst, der… na ja, ihr kennt ja die alte Leier. Die Hallennutten hatten während des ganzen Spiels eine einzige Chance und erzielten daraus drei Tore. Das nennt sich Effizienz. Die Klotener hingegen ballerten ca. fünfhunderzwölfundzwanzig Mal auf das Tor von Sulo und schossen ein einziges mickriges Tor. Einzig Herps traf. So kann man kein Spiel gewinnen. Die Klotener hätten nicht mal öfter getroffen, wenn das gegnerische Tor so gross gewesen wäre wie Gina Wild’s Fotze nach einem 24-stündigen Vögelmarathon mit der kongolesischen Gummitwistnationalmannschaft. Es war zum Verzweifeln. 60 Minuten lang dominiert und doch sang- und klanglos verloren. Schon die zweite Derby-Niederlage in dieser Saison. Wenn ich so spontan einen Sündenbock für die Niederlage nennen müsste, würde ich wohl den Capo zum Hauptschuldigen bestimmen. Warum? Ganz einfach, weil er nicht da war. Abwesende geben immer die besten Schuldigen ab. Abartig aufgeregt habe ich mich allerdings auch ab Herrn Jenni, welcher es wieder mal fertig gebracht hat, kurz vor Schluss, als Kloten noch mal gedrückt hat, eine oberdämliche Strafe zu kassieren. So nicht! Das war so ein richtiges Anschiss-Spiel. Pfui. Abhaken und vergessen. Denn bereits einen Tag später stand ja Ambri auf dem Programm; und die haben ja nicht gerade einen sportlichen Höhenflug.

Am Samstag waren wir Gast bei den momentanen Tieffliegern der Liga mit nunmehr ein paar Dutzend Niederlagen in Folge. Der Zirkus „Trudelichelli“ lud zum Hockeygaudi. Eigentlich wollten sie ja ihre Vorstellungen künftig in Russland darbieten. Doch der Tourismusdirektor von Ambri-Piotta, Peter Jaks, hatte was dagegen. So sind diese auch weiterhin in der Walaschscha zu bestaunen. Auch der Capo war nach schwerer Krankheit wieder dabei. Man munkelt was von einem „stumpfem Hodentrauma infolge akuter Eichelkäseallergie“. Jedenfalls was abartig ekliges. Es konnte also eigentlich gar nichts schief gehen. Der furztrockene Hamburger möge das einzige Negativerlebnis in Ambri bleiben. Sogar die Kälte war einigermassen menschenwürdig. Die Temperatur lag nur knapp unter dem Gefrierpunkt. Die Ambri-Fans befürchteten, dass ihre Spieler hitzefrei bekommen könnten und so eine Forfait-Niederlage in Kauf genommen werden müsste. Doch soweit kam es nicht. Alle Tessiner klemmten sich einen Eiswürfel unter die Vorhaut und einen Eiszapfen in den Arsch. So konnte es losgehen. Ja, also „losgehen“ ist vielleicht ein wenig übertrieben. Man musste trotz der Kälte teilweise ziemlich gegen das Einschlafen kämpfen. Kloten ging zwar relativ rassig in Führung, doch dann dümpelte das Spiel ein wenig vor sich hin. Daran änderte auch der Ausgleichstreffer von Ambri nichts. Zwischen den Pfosten der Ticinesi stand niemand Geringerer als unser alter Türöffner Flavio Lücke. Wir wissen ja, was dieser Junge kann! Umso mehr erstaunte es, dass die Klotener wieder Mühe hatten, den Puck im gegnerischen Tor unterzubringen. Erinnerungen an den Vorabend wurde wach. Die alte Weisheit vom Tore bekommen, wenn man keine schiesst, kombiniert mit meiner Theorie, dass jede Serie eher früher als später Mal zu Ende geht (in diesem Fall die Serie der Ambri-Niederlagen), liess ein ungutes Gefühl aufkommen. Doch dieses Gefühl legte sich im 3. Drittel ziemlich schnell. Innert 148 Sekunden erhöhten Schulthess, Lindemann und Wick auf 1:4. Das dritte Drittel lief unter dem Motto „Wer will noch mal, wer hat noch nicht“. So kam es, dass sogar noch Aris Brimanis ein Tor erzielte. Auch Kimmo konnte wieder seine drei Skorerpunkte buchen. Alles in allem kann man sagen, dass es für Kloten gereicht hat, während 20 Minuten einen Gang höher zu schalten, um ein harmloses Ambri mit einer anständigen Packung in die Kabine zu schicken. Dieses letzte Drittel entschädigte für einige bittere Minuten an diesem Wochenende. Nun folgt die Natipause. Danach kommen Langnau (Di) und Lugano (Fr) in den Schluefweg. Am Samstag geht’s nach Zug in die zweitlausigste Halle der Schweiz. Aus diesen drei Spielen müssen 6 Punkte drinliegen. Aber, wii will ssii!