Monday, October 23, 2006

Samstäglicher Sonntagsausflug nach Davos

Ein Erlebnisbericht über verkrüppelte Minigolfanlagen, gepanschtes Bier und drei verdiente Punkte.

Einen Tag nach der Niederlage im Schluefweg stand das Rückspiel gegen den HaschC Davos statt, diesmal in Österreich, zu Hause bei den Murmelifiggern. Also haben wir uns am Samstag Nachmittag um 14 Uhr auf den Weg in den nahen Osten gemacht. Um 16 Uhr waren wir in Daffos, holten bei Denise in einem grossen amerikanischen Fast-Food-Konzern einen „Fitschi Fatschi Schlitzaugen-Tacco“ und überprüften dessen Nährwerte. Danach spielten wir noch eine Partie Mingolf beim Sheraton Hotel Arabella. Dabei habe ich massiv abgelutscht (10 Schläge Rückstand auf SNUFF!). Natürlich könnte ich jetzt den behinderten Bahnen und den fribourgermässigen Schlägern die Schuld geben… und das mache ich auch. So um 19 Uhr besinnten wir uns wieder, dass wir eigentlich nicht ausschliesslich zum Minigolf spielen nach Davos gepilgert sind, sondern... genau, um Marco Rima’s neuer Show „No Limits“ im Kongresszentrum beizuwohnen. Da diese Veranstaltung aber ausverkauft war, sämtliche Thai-Massage-Studios durch SEHV-Funktionäre besetzt waren und Kloten zufälligerweise auch gerade in Davos spielte, entschieden wir uns für den Hockeymatch. Also gingen wir zu der selbsternannten schönsten Hockeyhalle der Welt und kauften uns Tickets. Hatten wir ein Schwein, dass nicht ausverkauft war! Haha, kleiner Scherz am Rande… Dann folgte der Höhepunkt eines jeden Hockeyspiels. Man wurde von oben bis unten betatscht, während die persönlichen Sachen in ein Körbli gelegt werden durften. Die Davoser betatschen aber anders als andere Hockeymatchbesucherbetatscher. Die langen richtig fest zu und kneten, dass es eine wahre Freude ist. Man muss sich beherrschen, damit man keinen Steifen bekommt. Geschafft aber glücklich konnte ich mir also ein Bier kaufen gehen. Erschüttert musste ich jedoch feststellen: Die haben gar kein Bier! Die haben nur alkoholfreies Feldschlösschen und diese 2.4-Pisse! Leichtbier ist ja wohl die drittüberflüssigste Erfindung aller Zeiten; hinter alkoholfreiem Bier und Fraueneishockey. Da kam mir also fast der „Fitschi Fatschi Möchtegern-Burger“ wieder hoch. Gerade erst letztes Wochende der Schock, dass man sich in Lugano nicht mehr mit Schnäpsen besaufen kann und jetzt das! Was kommt als nächstes? Bierverbot am Oktoberfest?? Inzuchtverbot in Fribourg?? Wenigstens gibt es in Davos noch Cola-Weiss, Röteli und Kafi Schnaps. Doch der nächste Skandal liess nicht lange auf sich warten. Steht doch da überall auf grossen Schildern: „Wir bitten Sie, ausserhalb der Eishalle zu rauchen!“ Was bitte soll das denn? Ich, als überzeugter Nichtraucher, werde gebeten, ausserhalb der Halle zu rauchen?! Und wenn ich nicht will?? Soviel zum Thema „Suchtprävention beim Sport“.

Doch kommen wir nun zu erfreulicheren Dingen. Reto VonArsch fehlte verletzungsbedingt, weil er ein Rencontre (nein, kein Etrecôte) mit Pittis hatte. Doch leider fehlte auch dieser wegen irgendwelchen Problemen mit seinen Radtraktoren. Ist das eigentlich eine neue Modeerscheinung? Früher hatten alle ein Tamagotchi, heute haben alle Adduktoren-Probleme… Aber egal: Kloten legte los wie die Feuerwehr. Die Davoser müssen sich vorgekommen sein, wie ein Eichhörnchen auf der Autobahn. Sie wurden von den Klotenern platt gemacht. Bereits in der 3. Minute buchte Ehrensperger im Nachschiessen. 1:0 für Kloten. Eldebrinks Jungs machten weiter Druck. Sie schienen völlig von der Rolle. In der 13. Minute erhöhte Steve Kellenberger auf 2:0. Mit diesem Resultat endeten auch die ersten 20 Minuten. Wow, das war mal wirklich geiles Eishockey von unseren Jungs. Die Bergaffen hatten nicht den Hauch einer Chance. So dürfte es weitergehen. Das einzige Ärgernis war der Schiedsrichter, der elende Stalder! Der hat so was von keine Ahnung. Der Scheissgegel, den ich vor dem Spiel noch schnell im WC versenkte, besitzt mehr Regelkenntnisse als dieser Hurenbock von Stalder. Schade, wenn ein einziger mongoloider Saugoof ein Spiel zweier temporeicher, offensiv ausgerichteter Mannschaften so zerstören kann. Im zweiten Drittel kam die Kiffer-Truppe von Del Curto eindeutig entschlossener aus der Kabine. Arno delFurzo hatte die ganze Pause Tokio Hotel in der Kabine laufen lassen, um seine Jungs aggressiver zu machen. Siehe da, es nützte. Davos setzte Kloten zum Teil massiv unter Druck und konnte den 1:2 Anschlusstreffer erzielen. Der Strichjunge im gestreiften Trikot pfiff weiterhin nach Lust und Laune durch das Spiel, so dass es einige Strafen gab, welche eigentlich niemals welche waren. Dafür ahndete er wiederum ganz klare Regelverstösse nicht. Das nennt sich in Schiedsrichterkreisen wohl „ausgleichende Gerechtigkeit“. Die Klotener liessen sich dadurch allerdings nicht beirren. Wick zog alleine davon und wurde von einem Behinderten (Synonym für Davoser) behindert. Doch cool wie ein Routinier schoss er backhand zum 1:3 ein! Nur eine Minute später verkürzte Daigle wieder auf 2:3. Ganz zurecht wird die Davoser Eishalle übrigens als „Eishockey-Kathedrale“ bezeichnet. Nicht, weil sie so umwerfend schön ist, sondern weil in Davos etwa gleich viel Stimmung herrscht wie in einer Kirche. Nicht allerdings, wenn in der Kirche eine Messe abgehalten wird, denn dann ist da die grössere Stimmung als in der Spengler-Cup-Kurve der blau-gelben Kuttenvereinigung. Zum Abschluss des Drittels durfte Kloten dann noch während vollen 2 min in doppelter Überzahl spielen. Völlig arrogant liessen sie die zwei Minuten ohne Ertrag verstreichen. Die zwei Davoser kehrten zurück aufs Eis und sprinteten zum Davoser Tor. Und als diese bis auf drei Meter ans Spielgeschehen rankamen, schoss Kimmo ein zum 2:4! Herrlich! Aus lauter Frust zertrümmerte ein Daffoser noch seinen Stock am Torgehäuse. Und das zurecht. Die Spieluhr zeigte 19:57. Noch drei Sekunden bis zur zweiten Drittelspause. Obwohl es psychologisch ein Horror ist, so kurz vor Drittelsende noch einen Treffer zu kassieren, gaben die Zeugen Del Curtos nicht auf. In der Kabine reichten sie schnell einen unhuren grossen und saumässig gut gewürzten Joint herum und versuchten auf dem Eis noch mal alles, um zumindest eine Verlängerung zu erzwingen. Davos drückte. Der Gagel in meinem Darm drückte auch, doch ich hielt dem Druck stand. Auch Kloten hielt dem Druck stand. Bis Däägle in der 59. Minute das 3:4 erzielte. Erinnerungen kamen hoch an das Spiel gegen Zug, als man auch einen komfortablen Vorsprung noch kurz vor Schluss verspielte. Zu allem Überfluss musste auch noch Hamr auf die Strafbank. Del Curto durfte jedoch kein Time-Out mehr nehmen, da dieser Behindi seines bereits nach zwei Sekunden im ersten Drittel beanspruchte. Nichts desto Trotz verliess Hitler das Goal und Davos spielte zu Sechst gegen vier Klotener. Zittern. Bangen. Hoffen. Dann eroberte Rintanen den Puck und emptynetterte vier Sekunden vor Schluss zum 3:5! Geil! 3 Punkte aus Davos entführt, die Niederlage vom Vortag gerächt und vor allem aber: Die Gewissheit erlangt, dass wir einen Torhüter zwischen den Pfosten haben, welcher zwar ab und zu für eine ganze Schachtel fauler Eier gut ist, aber auch massiv geile und mirakulöse Spiele absolvieren kann. Das war so eines! Rüeger war schlicht sensationell! Er hat einfach alles gekrallt (na ja, mit Ausnahme der drei Gegentore)! Danke Ronnie! Schiri Stalder wünsche ich eine grosse, eitrige Warze auf der Eichel, den Davosern einen erfolgreichen Haschisch-Entzug, allen Spengler-Cup-Sympathisanten eine anständige Lungenentzündung und allen anderen eine schöne Woche! Am Freitag werden dann die aidsgeplagten Hurensöhne aus der Inzuchtstadt abgefertigt!

Euer Poet aus dem Klosterdorf