Tuesday, March 20, 2007

Capo's Stimmungsberichte - Diesmal: Heimspiel in Davos

Tja, am Samstag ging's also nach Davos. Und ich freute mich wie ein kleines Balg auf diesen Match, denn ich hatte ein sehr gutes Gefühl. Dieses Gefühl hielt allerdings genau bis um 10:30 Uhr, als mich ein Herr von Eurobus aus meinem sanften Schlaf riss. "Was ist denn jetzt wieder los, gopfertammi!", habe ich mir gedacht, bin dann aber freundlicherweise ans Telefon gegangen, für etwas hat man die Dinger ja (es gibt eben auch Leute, die ihr Handy nur haben, um es auszustellen oder auf lautlos zu schalten... auch eine Variante, sinnlos Geld auszugeben). Lange Rede, kurzer Sinn: Der Doppelstock-Car, den ich für 12:00 Uhr nach Kloten bestellt hatte, um einen Après-Ski-Ausflug nach Daovs zu starten, war im fudi:-). Getriebausfall. "Ach lüg' doch nicht, gib zu, dass der Chauffeur betrunken einen Fladen gebaut hat". Egal, wir hatten also keinen Car...

Nach ca. 1000 Telefonaten und etwas mehr als einer Stunde Verspätung fuhren die rund 60 Personen dann mit der Notlösung des Jahrhunderts (ein 50-Plätzer und ein Kleinbus) ab nach Österreich. Also wir um 15.30 Uhr da waren, gings ab ab in eine Après-Ski Location und die Panne des Vormittags war vergessen. Stellt euch rund 80 Klotener (es gab auch noch solche, die mit dem PW zum Après-Ski kamen, arme Fahrer-Tubelis) Fans in Partylaune vor, trinken, singen und den Max machen, wie es herrlicher kaum geht. Naja, hätten wir nicht soviel getrunken, hätte der Kellner keine Doller-Zeichen vor den Augen gehabt und darum gesehen, was abging, hätte er uns vermutlich rausgeschmissen. Aber Geld regiert die Welt, und wir als Schweizer hatten in Österreich schon immer leichtes Spiel. Nett war vom Kellner übrigens, dass er Schweizer Franken speziell für diesen Anlass annahm. DANKE, SCHATZ!

Nach dieser gestitteten Party (ja gesittet, der obere Abschnitt war massiv übertrieben geschrieben) gings zum Stadion. Die Valium-Arena sieht zwar niedlich aus, ist aber ein Stimmungstöter. In allen Belangen. Wirklich in allen. Lest dazu den Blog von Muni-Freund splüsse, er hat absolut recht. Die Stimmung geht im Holz unter, die Rampe war total überfüllt, es war heiss wie wenn wir in einem verdammten Brutkasten gestanden wären, mindestens 15 Minuten warten, bis man was zu trinken kriegt (600 Angestellte bringen nichts, wenn da nur ein Zapfhahn ist, ihr Dummies!) und sogar beim Rauchen wurde man zusammengequetscht wie ein Güggeli vor der letzten Verschiebung in den Schlachthof... Tja, egal. Die Stimmung hat dann einiges wett gemacht. Und jetzt zum Teil, der interessant wird. Wenn ihr diesen Blog jemandem weiterempfehlt, könnt ihr ihm ruhig das Geheimnis verraten, dass er gleich beim vierten Abschnitt beginnen kann.

Wir hatten wie erwartet ein Heimspiel in Davos. Auch wenn die Kutten aus der Ostkurve im Nachhinein sagten, dass sie uns selten gehört haben... Dann liegt das entweder am Holzstadion (wobei die Akkustik im ebenfalls hölzernen Schluefweg jeweils prächtig ist) oder daran, dass man für Stimmung in Davos absolut gar kein Gehört hat. Von Anfang an war die Stimmung recht gut, im ersten Drittel hatte ich Freude an den Zuschauern, alle waren noch frisch und massij pabat, die Valium-Arena zu rocken. Was auch nach dem 0:1 noch der Fall war. Und was nach dem 1:1 und dem 2:1 abging, war geil. Da war ich wieder dankbar, dass die elendige Kurve so proppenvoll war. Alle stürzten nach dem Führungstreffer, alle. Ich konnte diese Szene ca. 1.5 Sekunden beobachten, bevor ich mich in arger Rücklage wiederfand. Gott, mein Herz ist mir kurzfristig in den Sack gehüft... Fast hätte ich einen "Hinderschisalto" von der Brüstung gemacht. Nicht, dass ich das nicht könnte, aber freiwillig war es da eben nicht. Tja, scheiss drauf, ich habe überlebt und alles an mir (und meinem geliebten Schrei-Zylinder) blieb ganz, was solls also? Was folgte, war geil! Die Stimmung war bis und mit etwa 35. Minute gut bis sehr gut. Das Echo über beide Kurven wurde bereits während dem Spiel zum Kult. Und die Davoser haben mal gesehen, was es heisst, Stimmung zumindest in der Halle, wenn auch nicht im Osten , zu haben. Heimspiel in Davos, Heimspiel in Davos, Heimspiel Heimspiel Heimspiel in Davos!Naja und dann kam das, was ich vermutet habe. Die Hitze und der Mangel an Flüssigkeit ging langsam an die Nieren. Viele versuchten zwar, weiter zu machen, aber eine Pause war dringend nötig. Diese kam dann auch... Geil, Bier! Verdammt, anstehen! Verdammt hoch 2, dann kein Bier, das geht mir zu lange... Und von da an wurde alles schlimm...

Weil man in Davos anscheinend nicht weiss, dass man pro Bar auch mehr als einen Zapfhahn führen darf, mussten sich die Leute massiv durstig und etwas angepisst wieder in den Brutkasten drängen. Und dann schossen die komischen Säcke mit dem komischen Trainer und den komischen Fans sowie den stummen Fans auch noch Tore. Tja, ich versuchte weiterhin, die Leute zu animieren und die Stimmung war für die Verhältnisse nicht so schlecht, es hätte aber natürlich besser sein können. Vergessen wir das 3. Drittel, beim Tor und als die Spieler zur Verabschiedung gekommen sind, hat nochmals jeder ALLES gegeben, danke euch dafür. Das ist nämlich wichtig, denn was hier zählt, ist das Gleiche wie beim Hockey selbst: Die Serie entscheidet! Und wenn wir Fans nach einem verlorenen Spiel aufgeben, spührt das die Mannschaft. Das soll nicht so sein, im Gegenteil! Das hat am Samstag auch gut funktioniert, die Jungs haben gemerkt, dass wir nachwievor für sie da sind und das auch bleiben werden. Davos hat's in der Choreo für uns ganz schön gesagt: der 7. Mann! Damit waren definitiv wir gemeint, weil die Kutten von Davos machen nicht mal einer geschändeten Ratte Angst. Danke für eure Anerkennung, liebe Davoser!

Abschliessend kam dann unser scheidende Sportchef Peter Lüthi zu mir und hat gesagt "Guet gsi hüt". Das möchte ich noch an euch weitergeben: "Guet gsi am Samschtig!"

Am Dienstag folgt als ein erneutes Heimspiel. Und welche Macht wir Fans haben, habt ihr bereits gesehen, als wir am Donnerstag den Schluefweg im letzten Drittel zum Überkochen gebracht haben. Sowas will ich wieder haben. Wenn möglich den ganzen Match lang! Egal, wie der Spielstand ist. Nur mit uns schaffen die Jungs eine einwandfreie Leistung! Dabei ist es aber auch und vor allem wichtig, dass ihr alles gebt, auch wenn wir hinten sind (was zwar nicht zutreffen wird!). Dann erst recht.. Wir gesagt: wir haben Macht. Also lasst sie uns zeigen! Und lasst uns die Choreo, die Davos für uns gemacht hat, nochmals leben: wir sind der 7. Mann für unsere Jungs! Gebt alles, lasst den Schluefweg beben und lasst uns der Restwelt zeigen, zu was wir fähig sind... Schreiend und klatschend, mit Vollgas bis zum Titel!

MAY THE FORCE BE WITH US!