Tuesday, March 20, 2007

Hexen im Kessel

Heute abend ist eines der wohl wichtigsten Spiele dieser Saison. Kloten spielt zuhause gegen die Bergaffen das 4. Spiel, es steht 2:1 in der Serie und entweder Kloten gleicht aus oder Davos kann mit 3:1 davonziehen. Kapital ist dieses Spiel nicht alleine deshalb, weil Davos dann schon zwei Klotener Auswärtssiege vorne liegt sondern kapital ist dieses Spiel auch darum, weil’s in der Serie bis jetzt vor allem anders ausgesehen hat. Kloten hat sich seit dem ersten Spiel kontinuierlich gesteigert, vom 5:0 zu einem heldenhaften 4:3 Heimsieg und dann am Samstag knapp mit 4:3 auswärts verloren.

Kapital aber vor allem auch deshalb, weil’s wohl das entscheidende Spiel in der Serie sein wird. Gewinnt Davos, haben sie einen komfortablen Vorsprung, den sie wohl, so sehr ich sie auch hasse, nicht mehr hergeben werden. Gewinnt aber Kloten, haben wir das Momentum vollends auf unserer Seite und werden wohl am Donnerstag einen Auswärtssieg hinlegen.

Das vielgepriesene und oft verwendete Wort Momentum. Was bedeutet es genau? Momentum ist die mysteriöse Kraft, welche die Spieler zu Höchstleistungen antreibt. Momentum ist das, was Spiele im Eishockey innert einer einzigen Minute um 180° drehen kann. Momentum ist das, was Dir Power in die Beine gibt, obwohl Du schon lange am Anschlag läuft. Momentum ist das, was Dich den unhuren geilen Pass spielen lässt, der sonst nie ankommen würde. Momentum ist das, was Dir den Mut gibt, Dinge zu tun, die Du sonst nie tun würdest. Gäbe es eine Momentumsdroge, alle Eishockey-Teams der Welt würden sie verwenden.

Kloten hat momentan, trotz der Niederlage in Daffos, das Momentum ein ganz klein wenig auf seiner Seite. Sie haben zwar leider verloren, aber wie sie verloren haben spielt eine riesige Rolle. Davos weiss ganz genau, dass sie ohne Irglovic bereits mit 2:1 hinten stehen würden. Davos weiss ganz genau, dass sie am Samstag Schwein hatten und Davos weiss auch ganz genau, dass das letzte Tor im letzten Spiel von Kloten erzielt wurde. 10 Sekunden vor Schluss. Das war so unhuren wichtig, ich könnts gar nicht gross genug schreiben.

Kann man Momentum erzwingen? Ja man kann Momentum erzwingen, wie man das am letzten Donnerstag sehr gut gesehen hat. Zwei Drittel lang ein unmotiviertes Herumpöggeln, dann merkte das Publikum, dass die Jungs uns brauchen und PENG, plötzlich gings ab. Nach der Explosion beim 2:3 wars nur noch eine Frage der Zeit, bis der Ausgleich kam und danach nur noch eine Frage der Zeit bis die Führung kam. Es war ganz einfach logisch. Es war das Momentum.

Wir können der Mannschaft auch heute abend zum Sieg verhelfen, in dem wir den Schluef in eine Hölle verwandeln. Eine Hölle, in der keiner das eigene Wort noch versteht, in eine Hölle in der die Davoser Fans nur ungläubig zu uns rüberschauen und sich nicht mal mehr trauen, ein „Alli mini Entli“ anzustimmen. Der Schluef muss heute abend um mindestens 10cm verschoben werden, so muss das abgehen heute abend. Es ist gopferdammi Halbfinal, wir als Fans haben es in der Hand, die Mannschaft nach vorne zu treiben, den Jungs Momentum über die Köpfe zu schütten und sie bis zum Ende anzufeuern.

Ich glaube ich spreche für alle die das lesen, wenn ich sage, dass wir seit 11 Jahren noch nie so nahe an einer Finalqualifikation waren wie dieses Jahr. Aber ein Final erreicht man nur gemeinsam. Alle miteinander, Spieler und Fans. Sitzplätze und Stehplätze. Alt und Jung. Ultras und Modefans (sorry, der musste sein). Wir alle stehen heute abend in dieses Stadion und bilden zusammen die fanatischste und verrückteste Fanmeute seit Erfindung des Eishockey. Die werden sich noch alle wundern!

Der Schluef wird erbeben.

„Erstes Tor für Kloten, erzielt der Spieler mit der Nummer...“

AUF JETZT!